National Basketball Association \(NBA\): Show, Spektakel und sportliche Höchstleistungen

National Basketball Association \(NBA\): Show, Spektakel und sportliche Höchstleistungen
National Basketball Association (NBA): Show, Spektakel und sportliche Höchstleistungen
 
Die National Basketball Association ist die renommierteste Basketballliga der Welt. Gemessen an der wechselvollen Geschichte des Profibasketballs in den USA besteht die NBA schon relativ lange, nämlich seit 1949. Ihr gehören 29 Teams aus den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada an, die in zwei regionalen Ligen (Eastern und Western Conference) mit jeweils zwei Divisionen alljährlich um die Meisterschaft der NBA kämpfen. Jedes Team absolviert dabei in der regulären Saison 84 Spiele. Die Endrunde wird im Play-off-Modus ausgetragen.
 
 Die Anfänge des Basketballspiels
 
Die Geschichte des modernen Basketballspiels reicht zurück ins Jahr 1891, als der Sportlehrer James Naismith (1861—1939) den Auftrag bekam, für die Schüler der Young Men's Christian Association Training School in Springfield, Massachussetts, ein Sportspiel für die langen Wintermonate zu entwickeln. Das Regelwerk von »Basket Ball«, wie es damals noch getrennt geschrieben wurde, umfasste gerade einmal 13 Punkte. Die augenfälligsten Unterschiede zum heutigen Spiel: Als Ball wurde ein einfacher Fußball verwendet, und die »Körbe« hatten keine Öffnung an der Unterseite, sodass der Ball nach jedem erfolgreichen Wurf mithilfe einer Leiter aus dem Korb geborgen werden musste. Die Spieler durften sich außerdem mit dem Ball in der Hand nicht fortbewegen. Erst nach und nach wurden die Regeln geändert und ergänzt. Die Einführung des Dribblings beispielsweise erlaubte es den Spielern, den Ball übers Spielfeld zu führen. Als Körbe wurden ab 1906 Stahlringe mit einem an der Unterseite offenen Netz verwendet, und gegen 1942 begann die Produktion genormter Bälle. Dadurch kam das Spiel dem heute praktizierten Basketball immer näher. Bereits kurz nach seiner Erfindung durch Naismith begann der Siegeszug des Basketballs: Man praktizierte das Spiel in christlichen Jugendorganisationen, der Armee und in den Universitäten. 1901 wurde an der Ostküste der USA die erste College-Basketballliga, die New England Intercollegiate Basketball League, gegründet.
 
 Profibasketball in den USA
 
Noch etwas weiter zurück reichen die Wurzeln des professionell betriebenen Basketballs. Bereits 1898 wurde in New Jersey die National Basketball League (NBL) gegründet, nachdem bereits seit 1896 Spieler ihren Sport gegen Bezahlung ausgeübt hatten. Anfänglich bestand die NBL aus sechs Mannschaften, die allesamt aus den US-Bundesstaaten New Jersey und Pennsylvania stammten. Herausragende Spieler waren Ed Wachter, der 1 800 Profispiele absolvierte, und Barney Sedran, der zehnmal in 15 Jahren die Meisterschaft gewann. Herausragende Teams in der Anfangszeit des Profibasketballsports waren die Buffalo Germans und die Original Celtics. Die erste erfolgreiche landesweit agierende Basketball-Profiliga war die American Basketball League (ABL), die von 1925 bis 1931 bestand. Bekannte Teams aus jener Zeit sind die New York Renaissance und die Harlem Globetrotters. Mitte der Dreißigerjahre wurde dann eine neue Profiliga gegründet, die wiederum, wie schon zu Ende des 19. Jahrhunderts, den Namen NBL führte. In Konkurrenz zur NBL wurde 1946 die Basketball Association of America (BAA) gegründet. Zwischen 1948 und 1949 traten die Mannschaften der NBL der BAA bei. 1949 wurde die neue Profiliga National Basketball Association (NBA) gegründet. Seit der Saison 1950/51 unterhält die NBA einen Spielbetrieb mit zwei Divisionen, die nach der Saison 1969/70 in der Eastern bzw. Western Conference aufgingen.
 
 Die Gründerzeit der National Basketball Association
 
Die frühe Entwicklung der NBA wurde von den Minneapolis Lakers dominiert, die, angeführt von Center George Mikan und Trainer John Kundla, fünf NBA-Titel holten (1949, 1950, 1952—54). Die absolute Spitzenmannschaft der Anfangsjahre der NBA waren aber die Boston Celtics, die 13 Jahre lang, vom Ende der Fünfziger- bis Ende der Sechzigerjahre, die Liga dominierten. Die Celtics konnten im Jahr 1957 und von 1959 bis 66, sowie 1968 und 1969 die NBA-Meisterschaft für sich entscheiden. Herausragende Spieler in dieser Zeit waren der Aufbauspieler Bob Cousy und der Flügelspieler Bob Pettit, der während seiner Karriere im Durchschnitt bemerkenswerte 26,4 Punkte pro Spiel erzielte. Der bedeutendste unter den vielen Stars der Celtics in jenen Jahren war aber wohl der Centerspieler Bill Russell, der in seiner dreizehnjährigen Karriere im Durchschnitt 15,1 Punkte und 22,5 Rebounds pro Spiel für sich verbuchte. Ein weiterer herausragender Spieler der NBA war Wilt Chamberlain (21. 08. 1936—12. 10. 1999), der für die Philadelphia Warriors, die San Francisco Warriors (nachdem die Mannschaft 1962 nach San Francisco verlegt wurde), die Philadelphia 76ers, und zuletzt für die Los Angeles Lakers spielte. Im Jahr 1962 erzielte er in einem Spiel 100 Punkte und kam in der Saison 1961/62 auf einen Durchschnitt von 50,4 Punkten pro Spiel.
 
 Krise der NBA
 
Im Jahr 1967 erwuchs der NBA Konkurrenz durch die American Basketball Association (ABA). Die ABA-Teams bevorzugten einen spektakuläreren Stil als die Mannschaften der NBA. Erkennungszeichen der ABA waren außerdem die in den amerikanischen Nationalfarben gehaltenen rot-weiß-blauen Bälle. Einigen Mannschaften der ABA gelang es, führende NBA-Spieler mit lukrativen Angeboten für sich zu gewinnen. Der wohl beste und bekannteste Spieler der ABA war Julius Erving, der später, nach der Auflösung der ABA im Jahr 1976 und dem Wechsel einiger ABA-Teams in die NBA, auch in der National Basketball Association zu Ruhm und Ehren kam. In den späten Siebzigerjahren erlebte die NBA eine Krise, die sich in verringertem Zuschauerinteresse sowohl vor Ort in den Spielstätten als auch bei Fernsehübertragungen manifestierte. Umsatzeinbußen waren die Folge. Erst durch das verstärkte öffentliche Interesse an einer neuen, jungen Spielergeneration erlebte die Popularität der NBA einen erneuten Aufschwung. Vertreter dieser jungen Garde waren beispielsweise Magic Johnson und Larry Bird, die beide 1979 vom College-Basketball in die NBA wechselten und ihren Teams Los Angeles Lakers (Johnson) und Boston Celtics (Bird) eine Renaissance bescherten. Unter Führung von Johnson und Kareem Abdul-Jabbar gewannen die Lakers in den Achtzigerjahren fünfmal (1980, 1982, 1985, 1987, 1988) die NBA-Krone. Bird und die Celtics waren dreimal (1981, 1984, 1986) erfolgreich. Das dominierende Team der späten Achtzigerjahre waren die Detroit Pistons (Titelgewinn 1989 und 1990) unter Führung von Isiah Thomas und Dennis Rodman.
 
 Das Dream-Team und der internationale Erfolg
 
Die NBA und ihre Topspieler gelangten endgültig in den Blick der Weltöffentlichkeit, als sich das Internationale Olympische Komitee entschloss, auch Profis zu den Basketballwettbewerben der Olympischen Spiele zuzulassen. Die NBA stellte ihre Spieler frei und ermöglichte die Bildung des Dream-Teams, bestehend aus den besten Spielern der NBA, das die olympischen Basketballwettkämpfe 1992 in Barcelona haushoch dominierte und die Goldmedaille gewann. Das Dream-Team wiederholte seinen Erfolg in veränderter Besetzung 1996 in Atlanta.
 
 Die NBA heute
 
Das Interesse am Basketball stieg auch in den Neunzigerjahren kontinuierlich an. Spieler wie Hakeem Olajuwon, Charles Barkley, David Robinson, Karl Malone, John Stockton, und Shaquille O«Neal erlangten sowohl in den USA als auch international einen hohen Bekanntheitsgrad. Aushängeschild der NBA in den Neunzigerjahren waren die Chicago Bulls um Scottie Pippen und Michael Jordan. Für viele Betrachter ist Jordan, der 1998 seine aktive Karriere beendete, sowohl aufgrund seiner spielerischen Fähigkeiten wie auch aufgrund seines Talents als Entertainer der beste Basketballspieler aller Zeiten. Er begann seine Profikarriere 1984 bei den Chicago Bulls, die damals in sportlichen Schwierigkeiten steckten. Mit Jordan als Aushängeschild gewannen die Chicago Bulls insgesamt sechsmal die NBA-Meisterschaft (1991—1993, 1996—1998). Auch deutsche Spieler sind mittlerweile in der NBA zu finden: Der bekannteste unter ihnen ist wohl Detlef Schrempf, der lange Jahre bei den Seattle Supersonics spielte und in der Saison 1999/2000 bei den Portland Trailblazers unter Vertrag ist.
 
 
Mancherorts wird spekuliert, dass die NBA nach dem Karriereende von Michael Jordan und dem Rücktritt von Charles Barkley nach einer schweren Verletzung im Dezember 1999 wieder schwierigeren Zeiten entgegengeht. Nach Einschätzung vieler Beobachter fehlt der NBA eine ausreichende Anzahl von Stars und Führungsspielern, wie sie in den Achtziger- und Neunzigerjahren den Reiz des Spiels ausmachten. Obendrein hat man durch eine lang anhaltende Auseinandersetzung um Spielergehälter und eine stark verkürzte Saison 1999/2000 in jüngster Zeit viele Sympathien beim Publikum verspielt.
 
 
George Eddy: Supersport Basketball. Die Stars der NBA. Aus dem Französischen. Berlin 1993.
 
The official NBA basketball encyclopedia, herausgegeben von Alex Sachare. New York 21994.
 Marc Vancil: NBA-Basketball. Das offizielle Fan-Buch. Aus dem Amerikanischen. München 1995.
 Jürgen Kalwa:Basketball in der NBA. Die Liga, das Spiel, die Stars. Niedernhausen 1996.

Universal-Lexikon. 2012.

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